Am 8. September ist die „Weltbürgerin“ und bedeutende Feministin Marlis Krüger in Bremen gestorben. Nach einer längeren Forschungstätigkeit in New York gehörte sie zu den „Gründungsmüttern“ der Universität Bremen und lehrte dort seit Juni 1972 – unterbrochen durch zahlreiche Lehr- und Forschungsaufenthalte in den USA.
Marlis Krüger machte sich durch ihre gesellschaftstheoretischen, wissenschaftskritischen und feministischen Untersuchungen einen Namen in der internationalen Fachwelt. In Bremen begründete und forcierte sie als langjährige Sprecherin der wissenschaftlichen Einheit Frauenforschung den feministischen Diskurs. Der überzeugten Wissenssoziologin und Schülerin Karl Mannheims gelang es, international renommierte Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet „Frauen und Naturwissenschaften“ als Gastdozentinnen zu verpflichten und damit ein Thema zu bearbeiten, das sie 1988 im Auftrag des Akademischen Senats durch ein Expertinnenhearing in der BRD zum ersten Mal einer akademischen Öffentlichkeit vermittelt hatte. Mitte der 90er Jahre rief sie das interdisziplinäre Doktorandinnenkolleg „Erkenntnisprojekt Feminismus“ ins Leben, das sie vier Jahre lang leitete.
Alle, die sie persönlich kannten, werden sie als herausragende Lehrerin und gute Freundin in Erinnerung behalten.
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